UniCredit hat einen Index für die Finanzierungskonditionen von Unternehmen und Privathaushalten in der Eurozone entwickelt. Dieser neue Indikator bündelt Informationen aus insgesamt mehr als 50 Variablen. Dazu gehören Zinssätze und Zinsdifferenzen, Umfragen der EZB unter Geschäftsbanken zur Kreditvergabe, die Entwicklung von Vermögenspreisen und der Euro-Wechselkurs. Um Vergleiche über Ländergrenzen hinweg zu ermöglichen, wurde der Indikator zusätzlich gesondert für Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien ermittelt.
Finanzierungskonditionen sind ein wesentlicher Faktor für die Konjunkturentwicklung im Euroraum. Günstigere Konditionen senken die Kostenbelastung bei der Mittelaufnahme und erhöhen dadurch die Investitionsbereitschaft von Unternehmen und Privathaushalten. Rund 80% der europäischen Unternehmen finanzieren sich über Bankkredite.
Die Finanzierungskonditionen haben sich in den letzten zwei Jahren spürbar verbessert, nicht zuletzt dank des beherzten Eingreifens der EZB. Dadurch sind die Chancen auf eine Fortsetzung der Konjunkturerholung gestiegen. In den vergangenen Monaten gab es allerdings einen Rückschlag. „Die Finanzierungskonditionen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion waren im Sommer 2015 so günstig wie noch nie. In den folgenden Monaten haben sie sich allerdings durch die Aufwertung des Euro-Wechselkurses wieder deutlich verschlechtert“, sagt Tobias Rühl, Volkswirt bei der UniCredit und Autor der Studie zum Financial Conditions Index.
Um die weitere Erholung der Kreditvergabe an Unternehmen und Privathaushalte nicht zu gefährden, dürfte die EZB bereits im Dezember QE2 ankündigen. „Wir rechnen mit einer Ausweitung der Anleihekäufe um mindestens 300 bis 400 Mrd. Euro. Im Zweifel wird die EZB eher mehr als weniger tun“, sagt Andreas Rees, Deutschland-Chefvolkswirt der UniCredit. Auch der Einlagenzins für Banken dürfte noch weiter ins Negative abgesenkt werden.
Den neuen Index für Finanzierungskonditionen können Sie hier downloaden.
Über UniCredit Corporate & Investment Banking:
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