Bereits zum 30igsten Mal fördert die Hypo-Kulturstiftung das Engagement von Eigentümern in der privaten Denkmalpflege in Bayern. In diesem Jahr gehen die Auszeichnungen überwiegend nach Franken. Die Jury unter Vorsitz von Werner Schiedermair hat aus rund 50 Objekten aus ganz Bayern zwei Hauptpreisträger ausgewählt. Diese werden mit einem Preisgeld von je 20.000 Euro ausgezeichnet. Neben den beiden Preisträgern hat die Jury weitere fünf Anerkennungen ausgesprochen, die mit jeweils 7.000 Euro dotiert sind. Die Eigentümer der prämierten Objekte haben sich bei der Erhaltung ihrer Baudenkmäler in besonderer Weise verdient gemacht und damit einen wichtigen Beitrag zur architektonischen Kulturlandschaft in Bayern geleistet.
Hauptpreise:
Unterfranken: Schloss Zeilitzheim im Landkreis Schweinfurt
Das 1677 errichtete Schloss ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie auch mit geringen finanziellen Mitteln ein sehr großes Baudenkmal instandgesetzt werden kann. Mit der Öffnung des Gebäudes für Beherbergung und Besichtigung leistet die Familie von Halem seit vielen Jahren einen bedeutenden Beitrag zum kulturellen Leben in Franken.
Preisträger: Alexander von Halem
Oberfranken: Bürgerhaus in Bamberg
Das aus dem späten Mittelalter stammende, dreigeschossige Gebäude zählt zu den städtebaulich wichtigsten Denkmälern der Welterbestadt Bamberg. Das Anwesen ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die zeitgemäße Nutzung eines Jahrhunderte alten Gebäudes.
Preisträger: Dr. Birgit Gunreben-Stempfle und Dr. Joachim Stempfle
Annerkennungen
Oberbayern: ehemaliger Pfarrhof im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Das im Jahr 1697 errichtete Gebäude wurde vom Ehepaar Filbig mit hohem persönlichen finanziellen und handwerklichen Einsatz instandgesetzt. Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Pfarrhofs trägt wesentlich zur Erhaltung des Ortsbilds von Bertoldsheim bei.
Eigentümer: Sabine und Michael Filbig
Mittelfranken: ehemalige Gerichtsschreiberei im Landkreis Nürnberger Land
Nach jahrzehntelanger Verwahrlosung des 1556/57 errichteten Gebäudes gelang es dem Ehepaar Berger, ein Baudenkmal von überregionaler Bedeutung in seinen authentischen Zustand zurückzuführen und mit neuem Leben zu füllen.
Eigentümer: Katrin und Michael Berger
Mittelfranken: Herrensitz Schübelsberg in Nürnberg
Der ursprünglich frei in der Landschaft liegende Herrensitz aus dem Jahr 1582 ist heute buchstäblich von Gebäuden umringt. Bei der umfänglichen Sanierung konnte der Charakter als Herrensitz wieder zur Geltung gebracht werden.
Eigentümer: Dr. Ursula Macher
Unterfranken: Kurvilla in Bad Kissingen
Die aufwändig instandgesetzte historische Villa mit dem burgartigen Erscheinungsbild repräsentiert die Blütezeit Bad Kissingens als Weltbad. Der heutige Eigentümer nutzt die Villa entsprechend ihrer bauzeitlichen Bestimmung aus dem Jahr 1899 als Eigenheim.
Eigentümer: Vladimir Sapovalenko
Schwaben: zwei Mietshäuser in Augsburg
Der Charakter „gehobener Wohnhäuser der Gründerzeit“ konnte bei beiden Objekten aus den Jahren 1900 und 1906/07 gewahrt werden, ohne Anforderungen an eine zeitgemäße Nutzung einzuschränken. Angestoßen von der Idee dreier befreundeter Paare gemeinsam alt zu werden, wurde das zukunftsweisende Konzept eines Mehrgenerationenhauses verwirklicht. Heute bieten
beide Häuser Platz für gemeinschaftliches Leben aller Hausbewohner als auch Privatsphäre für jeden einzelnen.
Eigentümer: Ursula und Dr. Andreas Hellmann
Offizielle Preisverleihung
Die Preise an die beiden Hauptpreisträger sowie die fünf Anerkennungen werden am 21. Mai 2015 im HVB Forum in der Münchner Innenstadt von Kultusminister Ludwig Spaenle und Wolfgang Sprißler, Vorsitzender des Kuratoriums der Hypo-Kulturstiftung verliehen.
Jury
Die neunköpfige von Werner Schiedermair geleitete Jury setzt sich aus Vertretern der staatlichen und kommunalen Denkmalschutz-Institutionen, aus Wissenschaftlern, Journalisten und freien Architekten zusammen. Es sind Andreas Baur vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst; Albrecht Graf von und zu Egloffstein vom Bayerischen Landesdenkmalrat; Gert Goergens, Heimatpfleger der Landeshauptstadt München; Uta Hassler, Leiterin des Instituts für Denkmalpflege und Bauforschung der ETH Zürich; die Journalistin und Architekturkritikerin Ira Mazzoni; Mathias Pfeil, Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, der freiberufliche Denkmalpfleger Georg Steinmetzer sowie der Geschäftsführer der Hypo-Kulturstiftung Oliver Kasparek und die vorprüfenden Architekten Klaus Oberländer und Rupert Rösch.
Fotos und detaillierte Informationen zu den Objekten:
http://www.denkmalpreis.de/presse/