Deutsche Unternehmen werden in den nächsten Jahren ihre Internationalisierung weiter vorantreiben und ihr Engagement im Ausland kräftig ausweiten. Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen UniCredit-Studie „Internationalization of companies by 2030“. Mit Hilfe eines eigens dafür entwickelten makroökonomischen Modells wurden langfristige Prognosen für das Investitionsverhalten deutscher, italienischer und österreichischer Unternehmen im Ausland erstellt. Als Grundlage für die Berechnungen dienten Wachstums- und Bevölkerungsprojektionen der OECD.
„Bis zum Jahr 2030 dürften die ausländischen Direktinvestitionen deutscher Unternehmen um rund 1.200 Mrd. Euro zulegen und sich damit nahezu verdoppeln“, präzisiert Andreas Rees, Chefvolkswirt Deutschland bei UniCredit, die Kernaussage der Analyse. Die Direktinvestitionen der rund 27.000 im Ausland investierten deutschen Unternehmen lagen laut Daten der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) zuletzt bei rund 1.400 Mrd. Euro. Mit diesem Investitionsvolumen rangierten die international tätigen deutschen Unternehmen weltweit an dritter Stelle hinter den im Ausland investierten Unternehmen aus den USA und Großbritannien.
„Deutsche Unternehmen haben ihre ausländischen Direktinvestitionen seit Anfang der 1990er Jahre im Schnitt um acht Prozent pro Jahr erhöht. Selbst in den Krisenjahren nach 2008 wuchsen die Unternehmen im Ausland. Und daran wird sich auch mittelfristig nichts ändern“, ergänzt Michael Diederich, Vorstand Corporate und Investmentbanking der UniCredit Bank AG.
„Besonders der deutsche Dienstleistungssektor wird künftig noch stärker auf Direktinvestitionen setzen. Die Nähe zum Kunden ist für dieses Segment entscheidend, um auf spezifische Marktgegebenheiten vor Ort schnell reagieren zu können und damit im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Als Bank gilt es, dieses Investitionsverhalten aktiv zu begleiten und unsere Services den sich ändernden Finanzierungsanforderungen international tätiger Unternehmen kontinuierlich anzupassen“, erläutert Diederich.
Europäische Währungsunion bleibt Kernmarkt
Kernmärkte der deutschen Unternehmen bleiben der Studie zufolge die Länder der Europäischen Währungsunion, wohin bis 2030 rund 400 Mrd. Euro fließen werden. In den USA werden laut Prognose im selben Zeitraum rund 200 Mrd. Euro investiert, in China 75 Mrd. Euro. Neben niedrigeren Lohn- und Transportkosten sowie der Vermeidung von Währungsrisiken sind vor allem die Erschließung neuer Märkte und die Realisierung von Wachstumschancen die treibende Kraft für Direktinvestitionen.
Positive Auswirkung auf Deutschland
Das stärkere Engagement deutscher Unternehmen im Ausland wird sich laut der UniCredit-Studie positiv auf den Standort Deutschland auswirken und nicht zu Lasten des hiesigen Arbeitsmarktes gehen. Vielmehr sichert der Erhalt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit durch ausländische Niederlassungen und die Gewinnung von Marktanteilen die Beschäftigung an den deutschen Standorten.
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für eine künftige Wertentwicklung.
Über UniCredit Corporate & Investment Banking:
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