Unternehmensnachfolge erfolgreich gestalten

Unternehmensnachfolge erfolgreich gestalten.

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:
Bei einer Unternehmensübergabe sind drei Dinge entscheidend: Die richtigen Partneri:nnen. Die richtigen Fragen. Und das richtige Timing.

Ein Familienunternehmen zu übergeben, ist eine heikle Sache. Der Transfer soll fair für alle Beteiligten über die Bühne gehen, ohne dass der Betrieb darunter leidet. Dabei soll der Familienfrieden erhalten bleiben. Spezialist:innen für Unternehmensübergabe und -nachfolge helfen mit ihrer Expertise dabei, dass die Unternehmensnachfolge für alle Seiten zu einem Erfolg wird.

Jede Unternehmensnachfolge ist anders. Erfahrene Nachfolgespezialist:innen stellen sich daher auf jeden Fall individuell ein. Silke Reuß-Hennschen und Benjamin Vollert von der HypoVereinsbank wissen, worauf es rund um die Unternehmensübergabe und -nachfolge ankommt.

So bereiten Sie die Unternehmensübergabe richtig vor.

Im Gespräch: Silke Reuß-Hennschen und Benjamin Vollert, Spezialisten für Unternehmensübergabe und -nachfolge.

 

Wie unterscheidet sich bei der Firmenübergabe der Beratungs- und Finanzierungsbedarf bei kleineren und großen Unternehmen?

Benjamin Vollert: Der Beratungs- und Finanzierungsbedarf wird maßgeblich durch den gewählten Weg der Firmenübergabe bestimmt. Die infrage kommenden Übertragungswege sind im Wesentlichen unabhängig von der Unternehmensgröße. So können große wie kleine Unternehmen familienintern oder -extern übergeben werden.

Natürlich stoßen familieninterne Übergaben bei besonders großen Unternehmen durch den hohen Unternehmenswert oft an Finanzierungsgrenzen im Familienkreis. Dann sind externe Mittel erforderlich.

Der wesentliche Unterschied zwischen kleineren und großen Unternehmen ist letztendlich die Komplexität der jeweiligen Übergabe. Aus der Erfahrung kann ich sagen: Je größer das Unternehmen ist, desto einfacher und schneller findet sich in aller Regel ein:e Nachfolger:in.

Wer sind die zentralen Akteure im Rahmen des Übergabeprozesses?

Silke Reuß-Hennschen: Rund um die Frage der Finanzierung ist das neben Unternehmer:innen auf jeden Fall die Hausbank mit ihren Nachfolgespezialist:innen. In der Regel ist weitere Expertise nötig: Steuerberater:innen, Rechtsanwält:innen und Spezialist:innen für Mergers & Acquisitions kommen dazu. Im Idealfall bietet eine Bank – zusammen mit Rechtsanwält:innen und Steuerberater:innen – Unternehmen eine Rundum-Betreuung aus einer Hand.

Ein Plus sind ganz klar die persönliche Betreuung und die Zusammenarbeit in einem Netz von Bankexpert:innen und externen Spezialist:innen für jeden Schritt der Übergabe. Das kann sein: die Suche nach potenziellen Käufern, individuelle Lösungen auch für komplexe Anforderungen und nicht zuletzt die wertsteigernde Anlage des Verkaufserlöses.

Benjamin Vollert

„In der Suche von geeigneten Nachfolger:innen, innerhalb oder außerhalb des Unternehmens, liegt die größte Herausforderung. Je größer das Unternehmen, desto einfacher und schneller finden sich in aller Regel Nachfolger:innen.“

Benjamin Vollert
Spezialist für Unternehmensübergabe und -nachfolge, HypoVereinsbank Region Ost

Wie sieht die Rolle einer Bank mit Fokus auf das Thema bei einer Unternehmensübergabe konkret aus?

Benjamin Vollert: Die Spezialist:innen für Unternehmensübergabe und -nachfolge der HypoVereinsbank begleiten und koordinieren die Übergabe. Die meisten Unternehmer:innen wollen über ein so emotionales Thema nicht mit mehreren Beraterinnen/ Beratern sprechen. Ihre Bank – mit umfassender Erfahrung und Expertise für das Thema – empfiehlt sich daher als erster Ansprechpartner.

Die Gespräche mit den anderen Partnern im Nachfolgeprozess übernehmen dann die Spezialist:innen in enger Abstimmung mit Firmenkundenbetreuer:innen. Sie befassen sich intensiv mit der Situation von Unternehmen und Unternehmerfamilie und arbeiten eng mit den Abgeber:innen zusammen - von der Vorbereitung über die Vertragsgestaltung bis zur Verkaufsabwicklung.

Im Prozess werden selbstverständlich auch dir Nachfolger:innen eng begleitet. Hier geht es dann um Themen wie Finanzierung und Fortführung des Unternehmens.

Übergabespezialist:innen für Unternehmer.

Spezialist:innen für Unternehmensübergabe und -nachfolge unterstützen Unternehmer:innen bei allen Aspekten der Unternehmensnachfolge.

Unternehmensübergabe Spezialisten

Silke Reuß-Hennschen: Ein erfahrenes Übergabeteam kann sich intensiv mit den Anforderungen der Übergebenden auseinandersetzen und sich in seine Situation hineindenken. Das Besondere bei der HypoVereinsbank ist, dass wir in ganz Deutschland Expert:innen für jede Unternehmensgröße haben.

Was erwarten Unternehmen von Nachfolgespezialist:innen einer Bank, die eine ganzheitliche Beratung anbieten?

Benjamin Vollert: Die Finanzierung einer Firmenübergabe ist die Pflicht, das erwarten unsere Kund:innen. Wenn die Bank dann aber auch noch bei der Unternehmensbewertung und der Suche nach der:dem geeigneten Investor:in unterstützt, sind viele Kund:innen positiv überrascht. Das ist die Kür und die beherrschen nur wenige.

Sinnvoll ist es, wenn eine Bank für Unternehmer:innen von Beginn an zur Stelle ist, sobald sie oder er über eine Nachfolge nachdenkt. Durch eine vollumfassende Unterstützung entlang der Übergabe sollen sich die Betroffenen darauf konzentrieren können, das Unternehmen im operativen Tagesgeschäft weiterzuführen.

Silke Reuß-Hennschen
„Die Hälfte der Unternehmer:innen bereitet sich nicht rechtzeitig und professionell auf die Nachfolge vor.“
Silke Reuß-Hennschen
Spezialistin für Unternehmensübergabe und -nachfolge, HypoVereinsbank Region Nord

Was sind die häufigsten Herausforderungen, denen Sie in dem Prozess begegnen?

Silke Reuß-Hennschen: Die zentrale Frage für Unternehmer:innen lautet: Finde ich überhaupt eine Nachfolger:in? Und wenn ja, wo: intern oder extern?

Leider bereiten sich viele Unternehmer:innen nicht rechtzeitig und professionell auf die Nachfolge vor beziehungsweise auf das, was passieren könnte, wenn z.B. der Inhaber als Geschäftsführer ausfällt. Das geschieht immer wieder.

Grundsätzlich ist die Firmenübergabe eine hochemotionale Herausforderung im Familienkreis. Gerade darauf können Firmenkundenbetreuer:innen mit Fingerspitzengefühl eingehen, da sie die Unternehmerfamilie schon kennen. Das Wichtigste ist, die Signale zu erkennen und festzustellen, wo die Knackpunkte liegen.

Beispielsweise: Inwieweit ist die Familie bereits in den Prozess eingebunden? In außergewöhnlichen Konstellationen nehmen wir einen spezialisierten Coach oder Mediator mit ins Boot.

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Wir sind Ihr Sparrings-Partner, der Sie kompetent berät und begleitet. Vereinbaren Sie direkt einen Termin mit unsereren Expert:innen für Unternehmenskunden und profitieren Sie von unserer persönlichen Beratung.
Wie sieht es auf der anderen Seite des Tisches aus – was sollten potenzielle Übernehmer:innen beachten?

Benjamin Vollert: Die:der Käufer:in wird sich das Unternehmen genau anschauen. Dazu gehören in der Regel neben einer Risikoprüfung durch eine Due Diligence weitere elementare Fragen: Bleiben die Know-how-Träger:innen nach einem Eigentümerwechsel an Bord? In welche Richtung könnte das Unternehmen entwickelt werden? Welcher Investitionsbedarf besteht in Zukunft? Ist dieser aus dem Unternehmen heraus leistbar?

Letztendlich sind es die gleichen Überlegungen, die sich ein:e Neugründer:in  stellt: Wie sehen Kunden-, Lieferanten- und Finanzstruktur aus? Welche Position hat das Unternehmen auf seinen Märkten? Für die Bank ist es wichtig, diese Fragen mit der:dem Käufer:in zu besprechen, um die künftige Unternehmensentwicklung einschätzen zu können.

Was ist die Aufgabe der Spezialist:innen in dieser Situation?

Silke Reuß-Hennschen: Erfahrene Spezialist:innen prüfen die Businesspläne für das neue Unternehmensgebilde. Wir betrachten die gesamte Bandbreite eines Unternehmens. So erkennen wir mögliche Risiken und können beurteilen, ob bestimmte Annahmen zu positiv oder zu negativ getroffen wurden. In der Regel sind die Planungen auf beiden Seiten sehr ambitioniert.

Benjamin Vollert: Für den potenziellen Käufer sind die Spezialist:innen für Unternehmensübergabe eine Anlaufstelle beziehungsweise ein Sparringspartner, um das künftige neue Geschäftsmodell aus unabhängiger Banksicht zu diskutieren. Sie können dem Unternehmer bzw. der Unternehmerin auch spiegeln, wie das Unternehmen im Vergleich zu Wettbewerbern dasteht und bis zu welchem Punkt eine Finanzierung möglich ist.

Dazu stehen Bewertungsmethoden und -tools der Bank zur Verfügung, die unter anderem auch auf Daten der Bundesbank zugreifen.

Was brauchen Spezialist:innen, um die Firmenübergabe optimal begleiten und gestalten zu können?

Benjamin Vollert: In der Zusammenarbeit mit der:dem Unternehmer:in steht zunächst das gegenseitige Vertrauen im Vordergrund. Dazu gehören viele Gespräche und hohe Transparenz. Zusätzlich benötigen Spezialist:innen natürlich auch Verhandlungsgeschick und die nötige Empathie, um zwischen den Parteien zu vermitteln.

Hinzu kommt ein gutes Netzwerk – sowohl extern als auch im eigenen Haus – um den oftmals sehr langen Prozess der Übergabe optimal begleiten zu können.

Wie sehen die wesentlichen Schritte der Unternehmensübergabe aus?

Silke Reuß-Hennschen: Eine ausreichend lange Vorbereitungsfrist ist für ein optimales Ergebnis sehr wichtig. Das vermeidet Stressphasen. So ein Übergabeprozess kann je nach Komplexität bisweilen einige Jahre dauern.

Unternehmer:innen sollten sich frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen und zum Beispiel festlegen, was für sie im Rahmen der Übergabe überhaupt nicht infrage kommt. Und überlegen: Welchen Übertragungsweg sehe ich? Wann gehe ich das an? Welchen Weg schlage ich ein? Wen hole ich mir an die Seite? Wie sollte der Verkaufspreis gestaltet sein? Und schließlich: Was bedeutet mein Rückzug für das Unternehmen und für die Familie?

Dann: Was kann ich in die Waagschale werfen, um das Unternehmen zu vermarkten? Was ist die Markt- und Wettbewerbsstärke? Was sind besondere Vermögensteile wie Patente? Bin ich bereit, dem neuen Eigentümer noch für eine gewisse Zeit als Berater zur Verfügung zu stehen? Das kann möglicherweise überlebenswichtig sein.

Geklärt werden muss auch, wann der richtige Zeitpunkt ist, um weitere Hauptakteure wie Mitgeschäftsführer:in mit einzubeziehen. Entscheidend für eine erfolgreiche Übergabe ist es, die wichtigsten Führungskräfte rund um die:den Senior:in einzubeziehen und an Bord zu halten. Grundsätzlich empfehlen wir, von Beginn an eine:n Übergabespezialist:in hinzuzuziehen.

Welche Finanzlösungen rund um die Übergabe bieten sich an?

Benjamin Vollert: Im Rahmen der Übergabe müssen, abgestimmt auf den Übertragungsweg, alle Finanzierungslösungen herangezogen werden, die sich anbieten. Dabei sprechen wir von echtem Eigenkapital von Käuferseite, klassischen Bankkrediten, aber auch von öffentlich geförderten Darlehen, die die Zinskosten senken können.

Zwischen Käufer:in und Verkäufer:in wird oftmals auch eine für zwei oder drei Jahre gestreckte Kaufpreiszahlung als Finanzierungskomponente vereinbart, wodurch beide Seiten von der Entwicklung des Unternehmens nach der Übergabe profitieren können.

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