Kurt Zech ist einer der erfolgreichsten Bauunternehmer und Immobilienentwickler Deutschlands. Aber das ist noch lange nicht alles. Er sendet Frachter über die Meere, betreibt Hotels in ganz Deutschland, bewirtschaftet riesige Agrarflächen und baut und baut und baut – auch auf Nachhaltigkeit.
Irgendwo kreischt eine Kreissäge. Irgendwer hämmert in der Ferne. Es riecht nach feuchtem Estrich. Willkommen auf Bremens derzeit wohl größter Baustelle. Ortstermin „Zechhaus“, 16. Stock. Von hier aus steuert er seinen Unternehmensverbund: Kurt Zech, Bauunternehmer, Projektentwickler, Hotelier, Reeder, Logistiker und viel mehr.
Die neue Zentrale seines Unternehmens, der Zech Group, entstand am Kopf des Europahafens, direkt am Wasser. Neben dem 18 Stockwerke hohen Büroturm eröffnete die Zech Group hier Ende 2023 auch zwei Lofthäuser mit 338 Mietwohnungen, 11 und 13 Stockwerke hoch, sowie ein Mobilitätshaus mit Stellplätzen auch für 1.010 Fahrräder. 300 Millionen Euro investiert der Unternehmer in das Gebäude-Ensemble im traditionsreichen Hafenquartier. Im Erdgeschoss des Zechhauses sorgt eine 1.000 Quadratmeter große Markthalle für geschäftiges Treiben, während die Sky Bar ganz oben spektakuläre Ausblicke auf Bremen und den Hafen eröffnet.
Kurt Zech ist keiner, der lange um den heißen Brei herumredet. Klare Ansagen, schnelle Entscheidungen, konsequente Umsetzung – das ist seine Welt. So ist er in den vergangenen vier Jahrzehnten zu einem der erfolgreichsten Immobilienentwickler und Bauunternehmer Deutschlands geworden. Nebenbei ist er auch noch einer der größten Agrarunternehmer hierzulande, besitzt eine bedeutende Reederei und nennt eine Hotelgruppe mit 24 Resorts sein Eigen: Die Zech Gruppe umfasst heute über 350 Unternehmen.
Zechs Spezialität ist die Sanierung angeschlagener Unternehmen. Mehr als einmal sicherte er sich Firmen, die kurz vor dem Aus standen. Zech trennte sich von den Problemfeldern und integrierte den werthaltigen Kern in seine Unternehmensgruppe. Ein Ruf als harter Verhandler, aber letztlich auch verantwortungsvoller Käufer, eilt Kurt Zech voraus. Wer einmal in seinen Unternehmensverbund aufgenommen ist, darf darauf vertrauen, dass er eine Zukunft hat. „Wir sind keine Firmenjäger im klassischen Sinn, sondern verstehen uns als Problemlöser“, erklärt der Firmenchef. „Die meisten angeschlagenen Unternehmen haben trotz ihrer Schwierigkeiten einen werthaltigen Kern, den es zu bewahren gilt.“
Ein Blick hinter die Kulissen der Zech Group. Erfahren Sie, wie Kurt Zech aus einer kleinen Drei-Mann-Firma Deutschlands führenden Baukonzern aufbaute und was die HypoVereinsbank damit zu tun hat.
Begonnen hat die einzigartige Erfolgsgeschichte von Kurt Zech übrigens ganz und gar unspektakulär im Jahr 1978. Damals stieg der erst 21-jährige kurzfristig in das kleine Bauunternehmen des Vaters ein, das gerade mal zwei Angestellte, einen Lkw und einen gebrauchten Betonmischer umfasste. Binnen vier Jahrzehnten formte der gebürtige Bremer daraus einen international agierenden Konzern. Unter dem Dach der Zech Grouparbeiten heute sechs Geschäftsbereiche. Zech ist nicht nur im Bau- und Immobilienbereich aktiv, sondern auch in der Hotelbranche, in der Schifffahrt, der Logistik und der Landwirtschaft. Die Gruppe beschäftigt über 12.000 Mitarbeiter:innen, die einen Gesamtumsatz von über 3,3 Milliarden Euro erwirtschaften. „2025 wollen wir die Fünf-Milliarden-Grenze knacken“, gibt der Chef die Richtung vor.
Neue Ideen sind gefragt: Immerhin ist die Bau- und Immobilienbranche einer der Sektoren mit dem höchsten Energieverbrauch und den höchsten CO2-Emissionen. Stand 2018, belief sich ihr Anteil auf über 39 Prozent. Wer den Klimawandel stoppen will, der muss bei den Gebäuden ansetzen. Erfahren Sie, wie Kurt Zech sein Unternehmen und die Bauwirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit steuert.
Kurt Zech steht bereit, seinen Beitrag zu leisten. Das ehrgeizige Ziel des Unternehmers ist es, möglichst schnell CO2-freie Gebäude herstellen zu können. Dazu investiert er viel in Forschung und Entwicklung sowie in innovative Startups.
Mit der HypoVereinsbank arbeitet Kurt Zech seit 2008 zusammen. Der Immobilienentwickler hatte wieder mal ein ehrgeiziges Projekt vor der Brust: Den Bau des Kö-Bogens in Düsseldorf, und das ausgerechnet auf dem Höhepunkt der Finanzkrise. „Das war unternehmerisch sicher die schwerste Zeit, die ich je erlebt habe“, sagt er rückblickend. Gemeinsam mit der HypoVereinsbank als Führerin eines Kreditkonsortiums gelang es, inmitten der Finanzkrise eine solide Finanzierung des Projekts auf die Beine zu stellen.
Seitdem haben Zech und die HypoVereinsbank viele weitere Immobilienprojekte gemeinsam gestemmt. Zudem ist die HypoVereinsbank für Zech ein wichtiger Partner im Bereich Corporate Finance. Sie übernimmt zentrale Bankdienstleistungen und unterstützt den Unternehmer bei Firmenübernahmen.
In den vergangenen Jahrzehnten hat Zech als Bauherr im ganzen Land Akzente gesetzt: In Düsseldorf etwa den Kö-Bogen, den er mitten in der Finanzkrise 2008 mit Star-Architekt Daniel Libeskind realisierte. In Essen das Folkwang-Museum, für das er den Briten David Chipperfield engagierte. In Hamburg die Neugestaltung des Alten Walls am Rathaus. Mit der ROM Technik, die zur Zech Stiftung gehört, errichtet er wesentliche Teile der Gebäudetechnik des neuen Tesla-Werks im brandenburgischen Grünheide. In München übernahm die Hotelsparte den Betrieb des Münchener Luxushotels Louis am Viktualienmarkt. Und in seiner Heimatstadt Bremen ist er sowieso allgegenwärtig: Weserstadion, Flughafen, Universum – alles Zech-Gebäude.
Auch außerhalb seines Firmenreichs hat Kurt Zech viele Akzente gesetzt. Als Aufsichtsrat engagierte er sich jahrelang für seinen Herzensverein Werder Bremen. Nachdem der Abstieg in die zweite Liga nicht mehr aufzuhalten war, zog er allerdings die Konsequenzen und trat zurück.
Oder beim Thema Impfen. Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie ergriff der Unternehmer kurzerhand die Initiative: Zusammen mit den Angestellten seiner Hotelkette, die zu diesem Zeitpunkt ohnehin beschäftigungslos waren, und einer Eventagentur stellt er mehrere Impfzentren auf die Beine. Ergebnis: Die Hansestadt hatte lange Zeit eine der höchsten Impfquoten im Bund. Bauen, bauen, bauen, das ist eben seine Welt. Fertig wird er wohl nie.