„Geopolitische Turbulenzen verschärfen die Liquiditätssituation meist in vielen Unternehmen“, weiß Dirk Neuendorf, Head of Working Capital Sales Large Clients bei der HypoVereinsbank. „Meistes geht es in den Gesprächen mit Firmenkunden dann um deren Lieferant:innen, die aufgrund exogener Faktoren in Schwierigkeiten geraten sind“, berichtet er. Teilweise reißen die Lieferketten komplett ab. Das führe dazu, dass Unternehmen ihre Produkte nicht wie geplant fertigstellen können und infolgedessen auch keine Zahlungen erhalten würden.
Diese Analyse durch die Working Capital Spezialist:innen der HypoVereinsbank ist oft der erste Schritt, um Liquiditätsreserven zu optimieren. Dabei wird geprüft, wieviel Kapital in ausstehenden Zahlungen von Kund:innen, Lagerbeständen und auf der Lieferantenseite gebunden ist. Bilanzielle Positionen wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Lagerbestände und der Umsatz werden erfasst und zu Kennzahlen verdichtet, die Auskunft über den Status Quo des Working Capitals geben.
„Vereinbarte Zahlungsziele sind ein wichtiger Hebel, um die Liquidität zu verbessern“, weiß der Experte. Wenn beispielsweise die Kund:innen ihre Rechnungen erst nach 90 Tagen begleichen müssen, andererseits das Unternehmen seine Lieferant:innen aber schon nach 30 Tagen bezahlt und die Ware im Lager durchschnittlich 10-mal im Jahr ausgewechselt wird, dann muss die Firma 96 Tage aus eigener Liquidität vorstrecken (90+36-30). Das Kapital, das auf diese Weise in der Lieferkette gebunden ist, steht also in dieser Zeit nicht für andere Investitionen zur Verfügung. „Mit unseren Finanzierungslösungen kann man das Kapital aus der Lieferkette herauslösen, indem man zum Beispiel seine Forderungen verkauft, sodass das Kapital sofort und nicht erst nach 90 Tagen zur Verfügung steht“, erklärt Neuendorf.
Ein weiterer Vorteil der Working-Capital-Analyse ist der Vergleich mit dem Wettbewerb. Denn neben dem eigentlichen Statusbericht nach dem Check erhält der Unternehmenskunde auch Erkenntnisse darüber, wie effektiv er sein Working Capital im Vergleich mit anderen Unternehmen derselben Branche einsetzt. „Die Erkenntnisse aus der Benchmark-Analyse bieten oft gute Ansatzpunkte für konkrete Verbesserungen“, berichtet Dirk Neuendorf aus der Praxis.
Im nächsten Schritt geht es an die Optimierung des Working Capitals. Dafür stehen den Unternehmenskunden der HypoVereinsbank eine Reihe von Instrumenten zur Verfügung, die je nach Bedarf zum Einsatz kommen können.
Planung – Working -Capital-Optimierung
Die Implementierung einer Lösung zur Working-Capital-Optimierung, sei es ein Forderungsverkauf oder eine Lieferantenfinanzierung, benötigt etwas Vorlauf. Die Geschäftszahlen des Unternehmens müssen geprüft werden, ebenso wie die Forderungsportfolien und gegebenenfalls Servicerisiken, die sich hinter den Abrechnungsmodalitäten und dem Zahlungsverhalten der Abnehmer:innen verbergen. Zudem müssen Verträge aufgesetzt und bei digitalen Lösungen der Zugang zu einer Plattform eingerichtet werden, über den die Forderungsverkäufe technisch abgewickelt werden. „Besser ist es auf jeden Fall, wenn die Working-Capital-Optimierung rechtzeitig erfolgt ist und die Prozesse bereits etabliert sind“, rät Dirk Neuendorf.
Machen Sie regelmäßig einen internen Working-Capital-Check
Als Unternehmer:in wissen Sie selbst am besten, wie sich Ihr Working Capital in besonderen Situation entwickelt. Behalten Sie die wichtigsten Kennzahlen stets im Blick, damit Sie rechtzeitig reagieren können, wenn ein Engpass droht.
Suchen Sie den direkten Kontakt mit den Verantwortlichen
Kennzahlen sind nicht alles. Sprechen Sie regelmäßig mit den Verantwortlichen aus Einkauf und Vertrieb über die Zahlungsbedingungen sowie mit ihrer Buchhaltung. So erfahren Sie rechtzeitig im Vorfeld, wenn Lieferant:innen oder Kund:innen Zahlungsfristen zu Ihren Ungunsten verändern möchten oder gar Zahlungsausfälle drohen, und können reagieren.
Verschaffen Sie sich Klarheit über Ihre Ziele
Working Capital Management hat viele Facetten. Deshalb ist es wichtig, im Vorfeld möglichst genau zu definieren, was Sie damit erreichen möchten. Benötigen Sie kurzfristig Liquidität, um einen Engpass zu überbrücken? Geht es darum, Risiken zu reduzieren? Oder ist Ihnen vor allen Dingen wichtig, ihre Bilanz zu verbessern? Für jedes dieser Ziele gibt es Lösungen. Die Expert:innen der HypoVereinsbank helfen Ihnen gerne herauszufinden, welche für Ihr Unternehmen die richtige ist.