Die wichtigste Frage ist, ob ein Unternehmen eigene Klimaschutzziele definiert hat. Das hat einfach mit der öffentlichen Wahrnehmung zu tun. Also: Hat ein Unternehmen die Möglichkeit, beispielsweise seinen Energieverbrauch auf erneuerbare Energien umzustellen und damit seinen CO2-Fußabdruck zu senken? Ratsam ist übrigens, sich das auch wissenschaftlich basiert testieren zu lassen, dies kann dazu beitragen, grüne Investor:innen für ein Unternehmen zu begeistern.
Die Kreislaufwirtschaft gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Welt schaut sehr genau darauf, wie wir in der sogenannten Ersten Welt mit den Ressourcen umgehen. Auch begreifen wir immer besser, dass ein weitreichenderes Verständnis von Nachhaltigkeit eben auch soziale Fragen in den Fokus stellen muss.
Ich glaube übrigens, dass es kaum eine Unternehmensgruppe gibt, in der das so vorgelebt wird wie im deutschen Mittelstand. Mittelständler agieren stets mit einem großen Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Interessensvertretern.
Ich finde, Banken und Nachhaltigkeit passen sehr gut zusammen. Im Prinzip machen Banken nichts anderes, als das Wirtschaften zu ermöglichen, indem sie die wirtschaftlichen Aktivitäten der Unternehmer:innen finanzieren. Dazu muss man verstehen, dass alles, was Nachhaltigkeit betrifft, ja nur dann Sinn ergibt, wenn die Ökonomie dazu stimmt. Deswegen ist die Ökonomie, und damit auch die Banken, ein fester Bestandteil der Nachhaltigkeit.
Eine ganze Menge. All das, worüber wir reden, hat das Ziel, den Unternehmen aufzuzeigen, wie sie sich über Finanzierungsinstrumente mit einem gewissen Nachhaltigkeitsbezug neue Finanzierungsquellen erschließen können.
Wir sind derzeit ein Team von sieben Expert:innen aus ganz unterschiedlichen Teilbereichen der Bank — etwa aus der Projektfinanzierung, aus dem Research oder aus dem Anleihenmarkt. Andere kennen sich mit der Nachhaltigkeits-Regulatorik sehr gut aus. Die UniCredit war ja eines der Gründungsmitglieder der Equator-Principles der EU, in denen 2006 festgelegt wurde, wie Investitionsprojekte bei ihrer Finanzierung auf ihre Umwelt- und Sozialverträglichkeit überprüft werden sollen.
Zurzeit sind wir übrigens dabei, ein zweites Nachhaltigkeits-Team in Mailand aufzubauen, so dass wir wahrscheinlich Ende 2020 mindestens 14 Kolleg:innen sein werden.