Kreditvergabe nach ESG-Kriterien.

Wir finanzieren Ihr Wachstum nachhaltig.

Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen 2015 und den Verpflichtungen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung hat sich die Europäische Union ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050. Wir wollen als Bank dazu beitragen und unsere Firmenkunden beim Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise optimal mit unseren Finanzierungslösungen unterstützen. Neben dem Finanz-Profil und dem Geschäftsmodell spielt bei der Kreditentscheidung zukünftig das ESG-Profil von Unternehmen eine immer größere Rolle

Was müssen Firmenkunden über Nachhaltigkeit bei Kreditentscheidungen der HVB wissen?

Grundsätzlich wollen wir unsere Kunden auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Unternehmen unterstützen. Wenn das Geschäftsmodell dabei verändert oder weitergehend transformiert wird, dann sind wir der Partner mit Kompetenz in ESG-Themen und Finanzierung. In der UniCredit-Gruppe haben wir das Ziel, die Emissions-Wirkung unseres Finanzierungs- und Investment-Portfolios nach Branchen langfristig auf Netto-Null-Emissionen zu reduzieren. Daher berücksichtigen wir die Klima- und Umweltrisiken unserer Firmenkunden – insbesondere physische und transitorische Risiken – bereits heute bei der Entscheidung über Finanzierungen.

Geht es bei der Einschätzung der Klimarisiken auch um neue Geschäftschancen?

Eindeutig: Ja. Denn die Transformation der EU hin zu einer emissionsarmen Wirtschaftsweise wird den Unternehmen über enorme Investitionen in Nachhaltigkeit auch neue Geschäftsperspektiven eröffnen. Allein für die Umsetzung des European Green Deals der EU wird geschätzt, dass zusätzlich 520 Milliarden Euro pro Jahr investiert werden müssen. Der Großteil unserer Firmenkunden wird bei diesen Investitionen in den kommenden Jahren mit nachhaltigen Geschäftsmodellen neue Marktchancen entdecken. Diese Chancen positiv zu bewerten, ist Teil unserer Kreditentscheidungen.

Klimaneutralität erfordert dreistellige Milliardeninvestitionen.

Grafik "Klimaneutralität erfordert dreistellige Milliardeninvestitionen."

Was konkret sind physische und transitorische Risiken für Unternehmen?

Das ESG-Profil eines Unternehmens besteht aus verschiedenen Faktoren in den Feldern Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – dabei gewinnen zwei Risiken zunehmend an Gewicht:

Eins
Physische Risiken:
Der Klimawandel bringt neue Unwägbarkeiten für das Geschäft von Unternehmen. Dürre und weniger Niederschläge können Agrar-Rohstoffe verknappen und die Passierbarkeit von Wasserstraßen beeinträchtigen. Sturmschäden und Überflutungen wiederum können Infrastruktur und Produktionsanlagen beschädigen und damit zum Reißen von Logistik-Ketten oder zu Produktionsausfällen führen. Im Ergebnis bedeutet dies, dass physische Risiken bestimmter Branchen oder Standorte die Geschäftstätigkeit negativ beeinflussen können.
2 im Kreis
Transitorische Risiken:
Diese Risiken können für Unternehmen beim Übergang (Transition) zu einer emissionsarmen Wirtschaft entstehen und verschiedene Ursachen haben: besonders sind Veränderungen im (Energie-)Markt, Änderungen der Klimapolitik und Regulierung sowie technologische Entwicklungen zu nennen.
Beispielsweise können sich Kosten für fossile Energieträger z.B. durch CO2-Preise oder politische Maßnahmen weiter deutlich verteuern – infolge steigen Produktions- und Betriebskosten. Unternehmen, die frühzeitig auf erneuerbare Energien und/oder effizientere Produktionsprozesse umgestellt haben, sind dann im Vorteil.

Wie ermittelt die HVB das nachhaltige Profil eines Unternehmens?

An erster Stelle steht der persönliche Dialog. Ein großer Teil der HVB Firmenkundenberater:innen hat eine individuelle Qualifizierung zum Sustainable Finance Experts an der European Business School (EBS) absolviert, um kompetent im ESG-Umfeld zu beraten.

Das nachhaltige Profil von Unternehmen wird in der HVB mit bereits vorhandenen Daten erstellt. Physische Risiken werden unter Berücksichtigung der Standorte von Unternehmen und der Eintritts­wahrscheinlichkeit von Risikoereignissen (Wetterphänomene etc.) ermittelt. Transitorische Risiken werden anhand der Branche (z.B. Energieintensität) und der Größe von Unternehmen eingeschätzt. Diese Methode, anhand quantitativer Nachhaltigkeitsdaten das grundsätzliche Profil eines Unternehmens zu erstellen, hat sich als Best Practice im Markt etabliert. Ergänzt wird sie um weitere Aspekte der Felder Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

Wenn sich aus dem internen Profil ein Klärungsbedarf ergibt oder wenn ein größeres Investitions- und Finanzierungsvorhaben ansteht, dann besprechen die Berater:innen mit Unternehmer:innen individuell die „ESG Profil Fragen“.

Worum geht es bei den „ESG Profil Fragen“ für Unternehmen?

Anhand der Fragen soll ein tieferes Verständnis des nachhaltigen Profils und der damit verbundenen Herausforderungen eines Unternehmens erreicht werden. Unter anderem sind uns dabei folgende Daten wichtig:

• Treibhausgas-Emissionen (THG) – Scope 1 und wenn vorhanden Scope 2

• Reduktionsziele für die Treibhausgas-Emissionen und deren Zeithorizont

• Energieverbrauch und Anteil der erneuerbaren Energien

• Anfall von Restmüll und Maßnahmen zu Ressourcen-Effizienz und Recycling

Exemplarische Frage:

„Hat sich das Unternehmen Treibhausgas-Reduktionsziele gesetzt, die mit dem sektorspezifischen Pfad zur Einhaltung der deutschen/europäischen Klimaziele im Einklang sind? Wenn ja, bitte die Reduktionsziele und Zeithorizont angeben.“

HVB Fragebogen ESG Profil Fragen

Was passiert mit den Daten des Unternehmens bei der Bank?

Die an uns weitergegebenen ESG-Daten werden ausschließlich für die interne Erstellung des Nachhaltigkeitsprofils eines Kundenunternehmens verwendet. Sie werden so vertraulich wie alle sonstigen Kundendaten behandelt. Die Informationen müssen nicht unbedingt bereits veröffentlicht sein, etwa in Nachhaltigkeitsberichten oder CSRD-Erklärungen, sollten jedoch vom Unternehmen ausreichend qualitätsgesichert sein, auch wenn kein externes Testat notwendig ist. Beispielsweise sollten Daten zu Treibhausgas-Emissionen den Standards des international anerkannten „GHG Protocols“ entsprechen.

Wie kann die HypoVereinsbank Unternehmen mit Handlungsbedarf bei Nachhaltigkeit unterstützen?

Firmenkunden:innen, die ihr Geschäftsmodell zu einem emissionsärmeren verändern oder grundsätzlich transformieren, wollen wir als Bank begleiten. Dafür bieten wir Ihnen in der ESG-Beratung ein umfassendes Angebot an Sustainable Finance Advisory sowie ein breites Spektrum an Finanzierungs­lösungen mit ESG-Bezug an – dazu zählen Betriebs-, Investitions- oder Fördermittelfinanzierungen.

Wir richten die Finanzierung auf das nachhaltige Profil der Unternehmen aus und sind damit ein zuverlässiger Partner.
Elmar Niehues
Senior Sales Manager, HypoVereinsbank
Elmar Niehues

Welche nachhaltigen Finanzierungen, die die Transformation unterstützen, gibt es?

Die jeweils adäquate Finanzierung richtet sich nach dem ESG-Profil des Unternehmens und dem Ergebnis der „ESG Profil Fragen“, die individuell mit dem Unternehmen besprochen werden.

Grundsätzlich gibt es grüne Finanzierungen, ratingbasierte Finanzierungen und KPI-verknüpfte Finanzierungen:

Grüne Finanzierung

Die Mittel der Finanzierung sind an einen nachhaltigen Verwendungszweck im Unternehmen gebunden.

Ratingbasierte Finanzierung

Die Mittel werden für allgemeine Unternehmensfinanzierung verwendet und das Unternehmen lässt ein ESG-Rating erstellen und gibt sich Ziele zu dessen Verbesserung.

KPI-verknüpfte Finanzierung

Die Mittel sind daran gebunden, dass das Unternehmen selbst gesetzte Kennziffern erreicht, wie z.B. ein Ziel zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen.

Konkret bietet die HVB Unternehmen den HVB Klimakredit als grüne Finanzierung an. Dabei wird für mittelständische Unternehmen die Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Finanzierung von Investitionen genutzt, die die Emission von Treibhausgasen verringern, vermeiden oder abbauen. 

Was zeichnet die Kompetenz der Sustainable Finance Experts der HVB aus?

Als Bank verzahnen wir ESG-Beratung und individuelle Finanzierungslösungen eng miteinander, um zum bestmöglichen Ergebnis für unsere Kunden:innen zu gelangen. Unsere zertifizierten Sustainable Finance Experts – speziell für diese Beratungsleistung ausgebildete Expert:innen – stehen dabei im Mittelpunkt. Wir haben diese Kolleg:innen flächendeckend in allen Regionen Deutschlands auf die neuen Herausforderungen vorbereitet und ein umfassendes Schulungsprogramm eingerichtet, damit sie bei Nachhaltigkeitsthemen kompetent beraten können – von den wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels bis hin zu innovativen Finanzierungsinstrumenten.

Holen Sie sich Unterstützung bei den Profis!
Die passende nachhaltige Finanzierung zu finden, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Wir haben den Anspruch, die optimale Lösung mit günstigen Konditionen für Sie zusammenzustellen. Unsere langjährig erfahrenen Finanzierungsexpert:innen unterstützen Sie dabei Schritt für Schritt.

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