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Währungsschwankungen absichern: Währungs-Hedging.

Geopolitische Konflikte oder exogene Schocks können Währungen auf eine Berg- und Talfahrt senden. Viele Unternehmen stehen dann vor der Herausforderung, ihre Sicherungsstrategien zu überdenken.

Patrick Haak, Leiter CTS Nord/West/Ost, UniCredit

3 Fragen an Patrick Haak, Leiter CTS Nord/West/Ost bei der UniCredit Bank GmbH:

Herr Haak, wie schätzen Sie die aktuelle Situation bei den Währungen ein?

  • Devisenmärkte sind vor allem ein Spiegel globaler Unsicherheiten. Kaufkraftparitäten und andere theoretische Ansätze spielen eine immer geringere Rolle. Devisenkurse reagieren heute oft auf Ad-hoc-News wie z.B. Aussagen zu Zentralbankausrichtungen, der globalen Wirtschaftspolitik oder weltweite Krisen. Immer häufiger reichen einzelne Aussagen aus, um massive Verschiebungen auszulösen.
  • Prognosen werden daher immer schwieriger und die Volatilitäten können auch weiterhin hoch bleiben.

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Unternehmen benötigen Planungssicherheit.

Unternehmen, die einen Teil ihres Zahlungsverkehrs in anderen Währungen abwickeln, benötigen Planungssicherheit und Stabilität. 

Währungs-Hedging: 3 Schritte für mehr Planbarkeit.

Die meisten Unternehmen sind sich dieser Risiken bewusst. Um ihre Abhängigkeit von den Währungsmärkten zu verringern, haben sie schon in der Vergangenheit Absicherungsgeschäfte getätigt und beispielsweise mit Termingeschäften oder Futures dafür gesorgt, dass ihnen kurz- und mittelfristige Kursschwankungen nichts anhaben können. Für die meisten Unternehmen ergeben sich die Herausforderungen erst, wenn bestehende Absicherungen auslaufen bzw. nachfolgende Absicherungen getätigt werden müssen. Spätestens dann gilt es, sich aktiv mit den neuen Marktgegebenheiten auseinandersetzen.

Terminkurse im Vergleich

In drei Schritten zur richtigen Währungsabsicherung:

1. Analyse

Analysieren Sie die anstehenden Cashflows Ihres Unternehmens über einen Zeitraum von idealerweise drei bis fünf Jahren. Beachten Sie dabei insbesondere die voraussichtliche Kostenentwicklung in den Ländern, in denen für Ihr Unternehmen Währungsrisiken bestehen. Bei der Analyse sollten Sie auch die lokale Inflation berücksichtigen, die sich unter Umständen erheblich von der des Euroraums unterscheidet.

2. Check

Im nächsten Schritt sollten Sie sich Ihre bestehenden Sicherungspositionen genauer ansehen. Passt das Portfolio noch zu der derzeitigen Marktentwicklung? Gibt es Instrumente, die demnächst auslaufen und erneuert werden müssen?

3. Aktion

Informieren Sie sich über geeignete Instrumente zur Absicherung Ihrer Fremdwährungsrisiken. Dabei müssen verschiedene Parameter wie Art und Höhe des Risikos, die Risikobereitschaft des Unternehmens und die Dauer der gewünschten Absicherung berücksichtigt werden. Die HypoVereinsbank bietet Ihnen Zugang zu einem breiten Spektrum an Sicherungsinstrumenten für jeden Bedarf. Unsere erfahrenen Währungsexperten helfen Ihnen gerne bei der Entwicklung einer maßgeschneiderten Lösung für Ihr Unternehmen.

Weitere wichtige Informationen neben Währungs-Hedging:

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Welche Auswirkungen hat das für unsere Unternehmenskunden?

  • Fakt ist, dass keiner die viel zitierte Glaskugel hat, auch die KI nicht. Tatsache ist auch, dass viele Unternehmen im Rahmen ihres Geschäftsmodells Währungsrisiken ausgesetzt sind. Die Sicherheit der Kalkulationen ist daher von elementarer Bedeutung. Volatilitäten bzw. Unsicherheit an den Märkten reduzieren die Kalkulationssicherheit aber erheblich, was die Absicherung von  Risiken noch essenzieller macht.
  • Um Währungsrisiken professionell und auf das Geschäftsmodell ausgerichtet zu managen, benötigen Unternehmen neben dem Setup im Bereich Finanzen/Treasury eine Bank, die mit Knowhow und entsprechender Technik unterstützt.

Was können Unternehmenskunden konkret tun, um Währungsrisiken abzusichern bzw. zu reduzieren?

  • Ziemlich viel: Angefangen von einer klaren Planung der Märkte für Einkauf/Verkauf, der damit verbundenen Cashflows inkl. möglicher Netting-Effekte bis hin zum Kalkulationskurs für den Unternehmenserfolg. Vor allem Krisen der letzten Jahre haben gezeigt, dass man Szenarien, wie z.B. den Ausfall von Lieferant:innen, verzögerte Lieferungen, fehlenden Absatz, etc., regelmäßig durchspielen sollte.
  • Um damit verbundene Risiken abzusichern, braucht ein Unternehmen Guidelines für die Verantwortlichen, die sich in einer Hedging Policy widerspiegeln. Einfache Grundregeln für Sicherungsquoten, Laufzeiten und mögliche Instrumente reichen dafür oft schon aus. Gerne unterstützen wir unsere Unternehmenskunden dabei, eine Hedging Policy zu entwickeln. Dies hilft nicht nur dem Unternehmer, es schützt auch die Verantwortlichen im Bereich Finanzen/Treasury.
  • Aufgrund von verschiedenen Unsicherheitsaspekten bei den Geschäftsmodellen muss die Strategie zur Währungssicherung flexibel auf neue Realitäten anpassbar sein. Starre Sicherungsstrukturen sind da eher hinderlich. Wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass viele Unternehmenskunden durch optionale Sicherungen in der Lage waren, auf unerwartete Entwicklungen zu reagieren.
  • Und noch ein Punkt: Der Bereich Finanzen/Treasury wird in Unternehmen oft als notwendiger Kostenfaktor gesehen und daher eher „lean“ aufgestellt. Aufgrund der begrenzten Ressourcen spielt das Thema Digitalisierung im Währungsbereich aber eine enorme Rolle, um Effizienzen sicherzustellen. Wir verstehen uns auch hier als strategischer Treasury Partner des Mittelstands und entwickeln uns mit den Anforderungen unserer Unternehmenskunden weiter, so z.B. durch unseren UC Hedge, der eine Simulation der Währungspositionen ermöglicht und Excel-Lösungen in vielen Fällen obsolet macht.
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